seit 27 Jahren

27.2.2025 - Grußworte zum Gründungsjahrtag...
Am 27. Februar 1998 wurde unsere Autonome Gewerkschaftsorganisation AGO gegründet. Wer hätte sich damals gedacht, dass wir in der Zwischenzeit zur stärksten Gewerkschaft in den Gemeinden Südtirols herangewachsen sind und in den Bezirksgemeinschaften des Landes an zweiter Stelle rangieren? Ich darf in diesem Zusammenhang allen Helferinnen und Helfern, die in all diesen Jahren zum Mitgliederanstieg beigetragen haben, sehr herzlich für ihren Einsatz zum Wohle unserer Gewerkschaftsfamilie danken.

Sie haben sicher aus der Presse erfahren, dass uns die Südtiroler Landesregierung wieder einmal mit Einmalzahlungen und mickrigen „Inflationsanpassungen“ abspeisen will. Der Landeshauptmann findet anscheinend keine ausreichenden Haushaltsmittel, für die öffentlich Bediensteten in unserem „gelobten Land“ einen reellen Inflationsausgleich sicherzustellen. Wieder einmal werden bewusst die Energiekosten vom Kaufkraftverlust herausgerechnet, so dass wir nicht die effektive Inflation von über 21% (siehe dazu auch die Unterschriftenaktion der Stadtgemeinde Bruneck), sondern nicht einmal 11% von der Landesregierung vorgeschlagen erhalten. Schade nur, dass einige Gewerkschaften mit diesem Vorschlag der Inflation ohne Energiekosten einverstanden sind!

Wenn der Landeshauptmann Finanzmittel finden will, dann sind diese auch schnell zu finden, denn andere Beispiele von Förderbeiträgen zeugen von dieser Vorgangsweise. Wer hat denn bei der überdurchschnittlichen Gehaltserhöhung für die Führungskräfte des Landes oder bei der übermäßigen Anpassung der Politikergehälter nach den Haushaltsmitteln gefragt? Eine rechtlich einwandfreie Haushaltsgebarung würde die Ausgaben für das Personal schon zu Beginn des entsprechenden Finanzjahres einplanen und nicht versuchen, diese nach Jahren mit Investitionsmitteln als Einmalzahlungen auszugleichen. Eine entsprechende Eingabe beim Rechnungshof wird von uns vorgenommen werden. Für Einsparungen haben wir als kleines Beispiel bereits letztes Jahr auf die Doppelbelastung der Südtiroler Familien zur Abfassung der EEVE- und ISEE-Erklärungen hingewiesen. Warum die Landesregierung immer noch an diesem bürokratischen Aufwand und an der eigenen Vermögenerklärung festhält, ist wohl Einzelinteressen zu verdanken – für die Abfassung der EEVE-Erklärungen zahlt die Landesregierung zudem hunderttausende an Euros.

Wir lassen uns von den Südtiroler PolitikerInnen sicher nicht täuschen. In unseren Reihen haben wir genügend Finanzexperten, die über die öffentliche Finanzgebarung informiert sind. Als AGO-Familie werden wir uns weiterhin für eine gerechte Verteilung unserer Steuergelder in Südtirol einsetzen. Die Arbeiter und Angestellten im Dienst und Ruhestand zahlen mit ihren Steuern mehr als zwei Drittel vom Landeshaushalt und sollten auch entsprechend ihren Beiträgen bei der Verteilung dieser Einnahmen berücksichtigt werden. In diesem Sinne werden wir unsere Gewerkschaftsarbeit fortsetzen und gerechte Löhne einfordern.

In Verbundenheit

Euer Landesvorsitzender
Dr. Andreas Unterkircher

AGO Service